Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), ausgetragen zwischen Friedrich II. und Maria Theresia
sowie deren jeweiligen Verbündeten, wurde auch die kleine Stadt Dillenburg zum Spielball der
Mächte.
Zwar gehörten Schloss und Stadt Dillenburg ab 1739 zu den Besitzungen des Prinzen von
Oranien und waren damit neutral, doch wurde die Anlage im Verlauf der kriegerischen
Auseinandersetzungen in 1759 von französischen Abteilungen wiederholt besetzt.
Anfang November 1759 bemächtigte sich dann der unter dem Kommando des preußischen
Generals Ferdinand von Braunschweig stehende Hauptmann Otto Moritz von Düring mit einem
Kontingent von 100 hannoverschen Soldaten das Schloss.
Französische Einheiten unter dem Befehl des Marschalls Herzog von Broglie besetzten darauf
hin in den letzten Dezembertagen 1759 und Anfang Januar 1760 das Dilltal und auch die Stadt
Dillenburg mit der Absicht, das Schloss zu erobern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Januar kam es zu einer erbitterten Schlacht in den Straßen und
Gassen Dillenburgs. Die Ersatztruppen von Herzog Ferdinand von Braunschweig konnten nach
schweren Kämpfen die französischen Truppen vertreiben und Dillenburg zurück erobern.
Hauptmann von Düring wurde mit Proviant versehen und die Truppen auf dem Schloss
verstärkt. Zudem erhielt er den Befehl, das Schloss bei einem Angriff bis zum Äußersten zu
halten.
Im Juni 1760 rückten dann erneut französische Truppen auf Dillenburg vor und begannen mit
der Belagerung. Die kleine Schlossbesatzung von rund 350 Soldaten stand nun einer
erdrückenden Übermacht von rund 5 000 französischen Soldaten gegenüber.
Hauptmann von Düring lehnte es trotz mehrfacher Aufforderung ab, das Schloss zu übergeben.
So kam es am 13. Juli 1760 zum Verhängnis: Eine Brandbombe, abgeschossen von der
Batterie im Weinberg, hatte einen Heuschober in Brand gesetzt. Da es an Wasser und der
nötigen Löschmannschaft fehlte, griff das Feuer auch auf die übrigen Gebäude über und das
Schloss brannte ab.
Von der wechselvollen Geschichte und den Geschichten während der Belagerung und
Zerstörung des Dillenburger Schlosses, aber auch von den schweren Leiden der Bevölkerung in
diesen Kriegsmonaten, wird die Ausstellung berichten.
Sonderausstellungen 2011
Die "Schlosszerstörung" im Siebenjährigen Krieg - eine Rückbetrachtung
28. September - 01. November
(abgelaufen)
(Thomas Schmidt)
Bilder (von Oben):
Schloss Dillenburg brennt
C.H. Dörrien Schloss nach der Zerstörung
(gesehen von Nordwesten)
Unteroffizier aus dem Infanterie-Bataillon Jung
Zsastrow (unterhalb der “Hohen Mauer”)
Vergrößern der Bilder durch Anklicken